Netzwerk Igel e.V.

Für Igel in Not ehrenamtlich aktiv

Wie jedes Jahr um diese Zeit füllt sich unsere Station mit hilfsbedürftigen Baby- oder Jung-Igeln, aber dieses Jahr sind es besonders viele.
Was aber bedeutet es für einen Igel, in diesen Wochen hilfsbedürftig zu sein?

Jeden Tag erreicht uns die Frage (übrigens aus ganz Deutschland): „Muss ich den Kleinen ins Haus holen, oder kann er draußen bleiben???“. Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, weil die Entscheidung von sehr vielen Faktoren abhängt:

  • Fundzeit?
  • Fundort, wie Steinwüste mit wenig Nahrungsangebot oder heimischer Garten mit Zufütterung?
  • Hat er gute Unterschlupfmöglichkeiten?
  • Lebt er in Bergland oder Tiefebene?
  • Wie ist die momentane Wetterlage?
  • Wann ist der Frosteinbruch zu erwarten?
  • In welchem Zustand ist das Tierchen, was für einen Laien nicht einfach zu beurteilen ist.

Möglichst sofort fachlichen Rat einholen!
Man möchte auch kein Tier zu früh aus seinem Lebensraum nehmen.

Erste Frage ist immer nach dem Gewicht. Es gibt Gewichtsangaben, die aber wirklich nur als grobe Orientierung gelten sollten:
Igel mit einem Gewicht        

Ende September unter 200 g
Mitte Oktober unter 300 g
Ende Oktober unter 400 g
Anfang bis Mitte November     unter 500 g


werden den Winter nicht überleben können.

Diese Angaben beziehen sich auf gesunde kleine Igel. Oft höre ich am Telefon: „Ach, dann ist es ja gut, er wiegt ja 450 g, aber er torkelt so komisch, oder er hinkt“. Also, diese Angaben sind natürlich auch entscheidend für eine Aufnahme, denn dann ist der Igel entweder sehr geschwächt oder verletzt.

Das notwendige Gewicht, um den Winterschlaf durchstehen zu können, beträgt mindestens 500g. Diese 500g (am besten natürlich mehr) muss er unbedingt vor Frosteinbruch erreicht haben, denn ist die Erde erst einmal über längere Zeit gefroren, gibt es natürlich keine Nahrung mehr für die kleinen Stacheltiere. Sie igeln sich ein und geben auf. Wenn man davon ausgeht, dass ein Igelchen bei gutem Nahrungsangebot 10g / Tag zunehmen kann, kann man sich selbst ausrechnen, wie seine Gewichts-Entwicklung sein könnte. Allerdings geht bei großer Kälte die Energie nicht mehr in die Gewichtsentwicklung, sondern wird zum Erhalt der Körpertemperatur gebraucht.

Dieser nützliche Insektenfresser steht unter Naturschutz und ist ein putziges Kerlchen. Die Eingriffe des Menschen in seinen Lebensraum lassen ihm nicht mehr viel Platz. Ca. 70 % der Jungigel überleben das erste Lebensjahr nicht.

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