"Die Natur zwingt uns zu nichts,
wir dürfen uns ihr anpassen."
Franz Kern

Totholz

Wo altes Holz lebt – Rückzugsort für Igel & Co.

Es lebe das Totholz!

Lebensraum, Rückzugsort und Nützlingshotel

Was tot aussieht, ist in Wirklichkeit voller Leben: Totholz gehört zu den wertvollsten Lebensräumen in der Natur.

Ob Baumstümpfe, liegende Äste, verwitterte Stängel oder Laubhaufen: Zahlreiche Insekten, Käfer, Spinnen und andere Kleintiere finden hier Schutz, Nahrung und Platz zum Nisten. Viele dieser Arten sind nicht nur faszinierend, sondern auch wichtige Nützlinge im Garten.

Unser Tipp:
Lassen Sie bewusst etwas Wildnis im Garten zu. Ein kleiner Bereich mit Totholz oder abgestorbenen Pflanzenresten hilft der Natur – und macht Ihren Garten lebendig.

Warum abgestorbene Äste lebendige Wunderwerke sind

Viele Gartenbesitzer*innen wissen es nicht: Totholz zählt zu den aktivsten Lebensräumen überhaupt. Was auf den ersten Blick alt und „nutzlos“ wirkt, ist in Wahrheit ein echtes Naturparadies.

Insekten wie Wildbienen, Wespen, Borkenkäfer, die Blauschwarze Holzbiene, die Gemeine Goldwespe, Holzbohrer, der Goldrosenkäfer, Fliegen und Mückenlarven, verschiedene Käferarten oder der Gemeine Widderbock sind auf Totholz angewiesen – als Nahrung, Baumaterial oder sicheren Rückzugsort. Ohne diese Strukturen im Garten haben viele von ihnen kaum eine Überlebenschance.

Insekten wie Wildbienen, Wespen, Borkenkäfer, die Blauschwarze Holzbiene, die Gemeine Goldwespe, Holzbohrer, der Goldrosenkäfer, Fliegen und Mückenlarven, verschiedene Käferarten oder der Gemeine Widderbock sind auf Totholz angewiesen – als Nahrung, Baumaterial oder sicheren Rückzugsort. Ohne diese Strukturen im Garten haben viele von ihnen kaum eine Überlebenschance.

Totholz bringt Leben in den Garten

Wer einen oder mehrere dieser natürlichen Lebensräume in seinem Garten schafft, wird bald mit dem Summen, Krabbeln und Glänzen der kleinen Helfer belohnt.

Lebensraum 1: Verrottender Baumstamm

Ein großer Baumstumpf oder ein liegender Stamm darf in einer sonnigen Ecke des Gartens ruhig verwittern – eine einfache und effektive Art, Totholzlebensraum zu schaffen.
Mit etwas Ideenreichtum kann der Stamm sogar dekorativ in die Gartengestaltung eingebunden werden.

Hier nisten über Jahre hinweg Arten wie die Blattschneidebiene, die Pelzbiene oder die beeindruckende Holzbiene sowie Ameisen und Schmetterlinge.

Lebensraum 2: Die Benjeshecke

Die Benjeshecke ist eine Hecke aus locker aufgeschichtetem Totholz – eine einfache, natürliche Alternative zu herkömmlichen Zäunen oder Sichtschutzwänden.

Sie sieht ursprünglich aus, passt wunderbar in naturnahe Gärten und ist dabei ein echter Hotspot der Artenvielfalt:

  • Igel und andere Kleinsäuger finden hier Schutz.
  • Insekten nisten und überwintern.
  • Vögel wie Rotkehlchen suchen sich hier Nistmaterial.
  • Amphibien wie Frösche und Kröten nutzen sie als sicheren Rückzugsort.

 Gleichzeitig verbessert sie die Bodenstruktur und speichert Feuchtigkeit – ein natürlicher Kreislauf, der allen nützt.

Natürlich gärtnern heißt: auch mal etwas liegen lassen.

Was ordentlich aussieht, ist für viele Tiere eine ökologische Wüste:
Kurz gemähte Rasenflächen, gestutzte Büsche, kein Laub, kein Totholz – das bedeutet für Wildtiere und Insekten den Verlust von Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf.

  • Ein zu „sauberer“ Garten lässt kaum Raum für Artenvielfalt. Käfer, Wildbienen, Igel, Vögel und viele andere finden dort weder Schutz noch etwas zu fressen.
  • Die Natur braucht Ecken, die unperfekt sind – mit Laubhaufen, verwelkten Stauden, Wildpflanzen und Totholz.
  • Ein Asthaufen, ein vergessener Baumstamm, abgestorbene Stauden – sie alle sind kleine Lebensinseln für unzählige Tiere.
  • Wer Raum für Totholz schafft, schenkt der Natur ein Stück zurück – und wird mit einem lebendigen, vielfältigen Garten belohnt.

Lebensraum 3: Markhaltige Stängel – natürliche Nistplätze für Wildbienen

Himbeere, Brombeere, Rose, Königskerze, Distel, Klette, Beifuss oder Schwarzer Holunder – ihre Stängel haben es in sich!
Diese sogenannten markhaltigen Pflanzen bieten ideale Brutplätze für Wildbienenarten wie die Maskenbiene, die Grabwespe, die Düsterbiene, die Lehmwespen, die Schwarze Keulenhornbiene oder die Blaue Keulenhornbiene.

Wer solche Pflanzen im Garten hat, kann ganz einfach selbst eine naturnahe Nisthilfe schaffen:
Schneide die trockenen, hohlen Stängel auf etwa einen Meter Länge.
Befestige sie senkrecht an einem Zaun, einem Holzpfosten oder an einem geschützten Platz im Garten.

Wichtig: Die Wildbienen nutzen ihre Niströhren meist über mehrere Monate – die Stängel sollten daher mindestens ein Jahr lang hängen bleiben, besser noch länger. So unterstützt du ihre Entwicklung nachhaltig.

Lebensraum 4: Der Laubhaufen – Wärmender Rückzugsort für viele Tiere

Was viele als Gartenabfall ansehen, ist in Wirklichkeit ein wertvoller Lebensraum:
Ein Laubhaufen in einer ruhigen Ecke des Gartens bietet Schutz, Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten für eine Vielzahl an Tieren:

  • Insekten
  • Igel
  • Vögel
  • Amphibien
  • Spitzmäuse und andere Kleinsäuger

Das trockene Laub wirkt wie eine Isolierschicht – es schützt vor Frost und hält die Wärme im Inneren.
In Kombination mit ein wenig Gehölzschnitt oder Reisig entsteht ein kleines Naturrefugium, das bis ins späte Frühjahr bestehen bleiben darf.

Tipp: Lege den Haufen an einem schattigen, windgeschützten Ort an und vermeide es, ihn vorzeitig umzuschichten oder zu entfernen.